Eukalyptus im eigenen Garten – exotisch, duftend und überraschend robust
Eukalyptus ist längst nicht mehr nur in Australien zuhause. Auch in deutschen Gärten erfreuen sich Eukalyptus-Arten zunehmender Beliebtheit. Ihr silbrig-blaues Laub, der frische Duft und das schnelle Wachstum machen sie zu trendigen Gartenpflanzen, die sowohl in modernen als auch mediterranen Gärten wunderbar wirken. Doch viele stellen sich die Frage: Kann Eukalyptus bei uns wirklich gut wachsen – und was muss man beachten? In diesem Ratgeber findest du alles Wichtige über geeignete Sorten, Standortwahl, Pflanzung, Pflege und Frostschutz.
Eignen sich Eukalyptuspflanzen für deutsche Gärten?
Ja, mit der richtigen Sorte und etwas Winterschutz! Nicht alle Eukalyptusarten sind frostverträglich, aber eine besonders robuste Sorte hat sich in Mitteleuropa bewährt -der Eucalyptus gunnii. Der Mostgummi-Eukalyptus ist auf Grund seiner Frosttoleranz von bis zu bis -15 °C, teils sogar -20 °C, die beliebteste Sorte. Zudem zeichnet er sich durch seine sehr wüchsige Art aus. In Deutschland kann er eine Höhe von 5 m bis 10 m erreichen. Da er jedoch gut schnittverträglich ist, kann man ihn auf verschiedene Größen zurecht schneiden. Von der Strauchform bis hin zum Kleinbaum ist alles möglich. Der Eukalyptus geeignet sich für moderne Gärten, mediterrane Gärten und zur Kübelhaltung auf Terrasse oder Balkon.
Darum profitieren Sie mit einem Eukalypus
• Sehr dekoratives, modernes Laub
• Angenehmer Duft, aber abschreckend für Mücken
• Immergrün – auch im Winter schön
• Pflegeleicht & schnittverträglich
• Sehr schnelles Wachstum
Das müssen Sie beachten
• Nicht jeder Boden ist geeignet
• Frostempfindlich in sehr kalten Wintern
• Braucht ohne Schnitt viel Platz
• Junge Pflanzen brauchen Schutz
• Hoher Wasserbedarf im Kübel
Standortwahl – der wichtigste Erfolgsfaktor
Da der Eukalyptus in Australien seinen Ursprung hat, liebt er Standorte in der vollen Sonne. Je mehr Sonne, desto besser das Wachstum! Idealerweise sollte der Platz windgeschützt sein. Generell vertragen sie den Wind zwar, aber junge Pflanzen profitieren von einem geschützten Platz. Eukalyptus benötigt durchlässige und lockere Böden. Da er aus trockenen Regionen kommt, sollte Staunässe unbedingt vermieden werden. Staunässe wird nicht toleriert und führt zu Wurzelfäule. Nicht geeignet, sind schwere Tonböden und schattige oder staunasse Standorte.
Tipps zur Pflanzung und Pflege
Die beste Zeit einen Eukalyptus zu pflanzen ist im Frühjahr zwischen März und Mai. So hat die Pflanze genug Zeit, bis zum Winter ausreichend Wurzeln zu bilden und anzuwachsen. Eine Pflanzung im Herbst ist nur in milden Regionen und mit ausreichend Winterschutz möglich. Gunnii-Arten warten schnell und werden groß und sollten daher mit mindestens 2 m bis 3 m Abstand zu Gebäuden oder Terrassen gepflanzt werden.
So gelingt's Schritt für Schritt
1. Großes Pflanzloch ausheben, mindestens doppelt so groß wie der Ballen
2. Drainage (z. B. Kies, Splitt) einbauen, um Staunässe zu vermeiden
3. Boden mit Sand und Kompost verbessern
4. Pflanze einsetzen und gut einschlämmen
5. Mulchen verhindert Austrocknung
6. In den ersten Wochen sehr regelmäßig gießen – aber ohne Staunässe!
Obwohl der Eukalyptus ein Exot ist, benötigt er nur recht wenig Pflege. Junge Pflanzen sollten regelmäßig und besonders in Trockenzeiten gegossen werden. Später sind die etablierte Pflanzen dann jedoch sehr tolerant gegenüber Trockenheit. Da der Mostgummi-Eukalyptus immergrün ist, sollte er auch im Winter an frostfreien Tagen gelegentlich etwas bewässert werden. Düngung benötigt er nur kaum. Das Einmischen von Kompost im Frühjahr reicht diesem genügsamen Kameraden. Dank seiner sehr guten Schnittverträglichkeit kann er auf die gewünschte Größe zurückgeschnitten werden. Da die Jungtriebe nach dem Schnitt stark asutreiben, bleibt die Pflanze kompakt, wenn man sie regelmäßig schneidet.
Häufige Fehler
Zu viel Wasser → Wurzelfäule
Zu wenig Licht → kümmerliches Wachstum
Zu spät gepflanzt → Erfrierungsgefahr im ersten Winter
Ohne Drainage gepflanzt → Staunässe
Eukalyptus vor Frost schützen – der entscheidende Punkt in Deutschland
Auch frostharte Sorten brauchen in den ersten Wintern einen ausreichenden Winterschutz. Pflanzen im Garten ausgepflanzt müssen daher im Wurzelbereich dick gemulcht werden. Hierfür eignet sich Laub, Miscanthus-Mulch oder Tannenzweige. Junge Pflanzen sollten außerdem bei starken Frösten zusätzlich mit Vlies geschützt werden. Ältere Pflanzen sind je nach Lage deutlich widerstandsfähiger. Eukalyputs im Kübel muss auf Grund des begrenzten Erdreichs stärker geschützt werden. Der Kübel sollte auf Holz oder Styropor gestellt werden sowie anschließend mit Kokosmatten oder Noppenfolie eingewickelt werden. Die Pflanze selbst sollte bei Dauerfrost mit Vlies geschützt werden. Alternativ kann die Kübelpflanze auch hell und frostfrei überdacht überwintert werden. Ein Gewächshaus bietet sich hierfür perfekt an.
Eukalyptus ist eine exotische Bereicherung für jeden Garten
Mit der richtigen Sorte und etwas Winterschutz ist Eukalyptus erstaunlich robust und eine echte Besonderheit in deutschen Gärten. Von modernem Flair über angenehmen Duft bis hin zu schnellem Wachstum – Eukalyptus bietet viele Vorteile und ist zugleich pflegeleicht. Egal ob im Beet oder im Kübel: wer den richtigen Standort wählt, hat lange Freude an dieser außergewöhnlichen Pflanze.
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