Johannistag - Welche Bedeutung hat der 24.06. für uns Gärtner?
Der Johannistag ist am 24. Juni eines jeden Jahres und wird kurz auch gerne nur Johanni genannt. Ursprünglich feierten Christen an diesem Tag die Geburt von Johannes dem Täufer. Da sich dieser Tag beinahe mit der Sommersonnenwende überschneidet, welche nur wenige Tage zuvor stattfindet, wurde der Johannistag früher als Orientierungspunkt von Bauern und Gärtner verwendet. Viele alte Bauernregeln wurden vom Johannis abgeleitet.
Einige Pflanzen verdanken diesem Tag auch ihren Namen, da sie zu dieser Zeit in voller Blüte stehen. Hierzu gehören unter anderem die Johanniskerze, das Johanniskraut oder auch die Johannisblume (Arnika). Die Johannisbeere kann ab dieser Zeit geernet werden und wurde daher ebenfalls nach diesem Tag benannt.
Noch heute wird der Johannistag als Stichtag mancher Gartenarbeiten angesehen. Natürlich muss man sich nicht ausnahmslos an diesem Datum festklammern, er ist jedoch ein guter Anhaltspunkt für alle Hobbygärtner. Wir zeigen Ihnen, welche Gartenarbeiten gemacht werden sollten.
Pflegeschnitt Heckenpflanzen
Wer eine starkwüchsige Heckenpflanze hat, wie zum Beispiel Hainbuche, Liguster, Feldahorn oder Rotbuche, sollte einen zweiten Rückschnitt durchführen. Dieser sollte dann im Januar, Februar oder spätestens Anfang März gemacht werden.
Die allgemeine Vorgehensweise beim Heckenschnitt und Tipps und Tricks dazu können Sie in unserer Pflanz- und Pflegeanleitung unter 'Der Heckenschnitt' nachlesen.
Sommerschnitt spätblühende Ziersträucher und Stauden
Sommerblühende Ziersträucher wie der Flieder, der Schneeball oder das Goldglöckchen können nun ebenfalls um die verblühten Triebe zurückgeschnitten werden. Dieser Rückschnitt fördert eine zweite Blüte. Der Hauptrückschnitt von sommerblühenden Ziersträuchern sollte jedoch im zeitigen Frühjahr stattfinden, sobald der Winter etwas abklingt. Im Gegensatz hierzu sollten frühblühende Ziersträucher direkt nach der Blüte zurückgeschnitten werden, da die Blüte sonst im Folgejahr ausbleiben könnte. Mehr Informationen finden Sie in unserem Beitrag zu den frühblühende Ziersträuchern.
Für Stauden gilt das Gleiche wie für sommerblühende Ziersträucher. Ein vorsichtiger Sommerschnitt bei verblühten Stauden verbessert die Vitalität der Pflanze und kann zu einer zweiten Blüte im Spätsommer führen.
Obstbäume auslichten
Der Johanni ist ein guter Zeitpunkt, um Obstbäume auszulichten. Einjährige weiche Triebe, auch Wassertriebe oder Wasserschosse genannt, die steil in das Innere der Baumkrone wachsen, können jetzt entfernt werden. Am Besten werden die Wassertriebe mit einem kräftigen Ruck abgerissen. Durch das Reißen wird die Neubildung von Wassertrieben verhindert. Auch kranke Triebe oder zu dicht gewachsene Trieben sollten rausgeschnitten werden. Starkwüchsige Bäume können so gebremst werden und es gelangt mehr Licht in die Baumkrone. Auch verkümmerte oder kranke Früchte können in diesem Zug entfernt werden. Dieser Pflegerückschnitt wird auch Juniknip genannt und fördert die Gesundheit Ihres Obstbaumes.
Erste Beerenernte
Wie bereits erwähnt, verdankt die Johannisbeere dem Johannistag ihren Namen, da dieser früher den Reife- und Erntezeitpunkt der Johannisbeeren markierte. Nach diesem Erntestart können auch noch weitere Beeren wie Erdbeeren, Brombeeren und Himbeeren geerntet werden.

Ernteende Spargel und Rhabarber
Mit dem Verstreichen des Johannistags geht auch die Ernte von Spargel und Rhabarber zu Ende. Diese sollten nach dem 24.06. nicht mehr geerntet werden. Das liegt daran, dass Spargel und Rhabarber eine gewisse Erholungszeit benötigen, um wieder ausreichend Nährstoffe für das Folgejahr aufzunehmen. Des Weiteren bildet Rhabarber nach diesem Zeitpunkt verstärkt Oxalsäure, weshalb der Verzehr nicht mehr empfohlen wird.