Kübelpflanzen - Pflanzung, Pflege und Überwinterung

Um auch auf dem Balkon oder der Terrasse das Gefühl von Natur und einer grüner Oase zu haben, greifen wir gerne auf die Topfhaltung zurück. Ein großer Teil der klassischen Gartensträucher, Stauden und Nadelgehölze lässt sich auch als Kübelpflanze halten.

Voraussetzung dafür ist eigentlich nur, dass das Gefäß für die Pflanzengröße und deren Wurzelvolumen groß genug ist. Je schnellwüchsiger eine Pflanze ist, umso weniger ist sie für die Haltung im Kübel geeignet, weil man ansonsten jährlich umtopfen und ein größeres Gefäß bereitstellen muss. Ebenso zu beachten ist, dass im Kübel andere Regeln als im Erdreich gelten, denn der Raum für die Wurzeln ist begrenzt! Wasser- und Düngerzufuhr müssen deshalb unbedingt auf den beengten Platz abgestimmt werden, um die Pflanzen lange vital zu halten.

Anforderung an das Pflanzgefäß

Der Kübel sollte langlebig und winterfest sein
Muss optisch zum Umfeld passen, hier gibt es eine schier unendliche Auswahl an Pflanzgefäßen
Die richtige Proportion zur Pflanze muss gegeben sein
Abzugslöcher für überschüssiges Wasser sind Pflicht
Untersetzer nur bedingt verwenden, da hier das Wasser meist zu lange stehen bleibt
Alternativ „Topf-in-Topf-System“: Pflanze in einen Kunststofftopf setzen und gemeinsam in den größeren Übertopf stellen

Pflanzsubstrat

Bei der dauerhaften Haltung von Pflanzen im Topf ist es ratsam auf ein hochwertiges Kübelpflanzensubstrat zurückzugreifen, da dieses langlebig und strukturstabil ist. Leichte Blumenerden sind meist ungeeignet, da diese zum Auswaschen neigen und schnell an Volumen verlieren. Idealerweise kaufen Sie der Pflanze entsprechenden Spezial-Erde.

Pflanzung

Am wichtigsten ist eine gute Wasserdrainage im Topf. Wie oben schon angesprochen, benötigt ein Pflanzkübel in seinem Boden mindesten ein großes Abzugsloch für überschüssiges Wasser. In den unteren Teil des Gefäßes leget man eine 5 cm starke Schicht Blähton, Lava-Bruch oder kleinere Steine ein. Auf diese Schicht kommt nun eine Lage Vlies, um die folgende Pflanzerde am Auswaschen zu hindern. So bleiben beide Schichten getrennt. Damit wird ein guter Abzug von überschüssigem Wasser immer gewährleistet. Danach füllt man eine Substratschicht ein, stellt den Ballen der Pflanze darauf und füllt den leeren Raum mit weiterem Substrat. Die Oberkante des Ballens sollte nun so hoch stehen, wie der endgültige Stand der Erde im Topf geplant ist. Nach der Pflanzung wässert man durchdringend, so lange, bis überschüssiges Wasser unten abfließt. Dadurch hat sich die Pflanzerde rund um die Wurzeln ausreichend verdichtet – möglicherweise auch gesetzt. Der Topf sollte dabei nicht direkt auf dem Boden stehen – ein paar Steine oder Abstandhalter können hier zum Einsatz kommen.

Gießen und Düngen

Gießen und Düngen ist das A und O bei Kübelpflanzen!

Mit dem Finger lässt sich nachprüfen, wie feucht das Substrat im Kübel noch ist, bei Trockenheit durchdringend wässern
Lassen Sie sich auch von andauerndem Regen nicht täuschen, denn meist reicht dieser bei Weitem nicht aus
Vermeiden Sie Staunässe!
Düngen Sie Ihre Kübelpflanzen regelmäßig, Flüssigdünger ist ideal
Letzte Düngung Anfang September, um die Winterruhe einzuleiten

Rückschnitt

Der Hauptgrund, weshalb Kübelpflanzen zurückgeschnitten werden sollten, besteht darin, dass das Kübelvolumen möglichst lange für das Volumen der Pflanze ausreichen soll. Gleichzeitig regt dieser Rückschritt ein vitales und kräftiges Wachstum an. Für die richtige Vorgehensweise beim Rückschnitt, schauen Sie in unseren Kategorien oder unserem Rückschnittlexikon nach.

Umtopfen

Je nach gewählter Gefäßgröße lassen sich die meisten Pflanzenarten nur zwischen 2 – 3 Jahre in ein und demselben Kübel halten. Sollten ihre Kübelpflanzen trotz Rückschnitt und Düngung nicht mehr vital treiben oder sogar Anzeichen von Vergreisung zeigen, so ist es Zeit für eine Verpflanzung in ein größeres Gefäß. Das nächstgrößere Gefäß sollte dabei aber nicht übermäßig groß gewählt werden, denn zu viel frische Erde speichert zu viel Wasser, was schnell zu Wurzelfäulnis führen kann. Als Faustregel gilt, dass das neue Gefäß circa eine Hand breit größer sein sollte.

Überwinterung

Kübelpflanzen im Freien zu überwintern erfordert einen gewissen Winterschutz, denn auch vermeintlich winterharte Gehölze können im Kübel erfrieren, da hier das gesamte Wurzelwerk durchfrieren, vertrocknen und Schaden nehmen kann. Daher gilt:

Ab einer Temperatur von –5° sind diese Wurzeln gefährdet
Der Topf sollte mit einem Isolierschutz ummantelt werden (Vlies, Noppenfolie usw.)
Pflanzgefäß auf eine Styroporplatte stellen
Oberirdische Pflanzenteile ab – 8°C mit einem Wintervlies abdecken
In frostfreien Perioden gießen nicht vergessene

Beachtet man diese wenigen, aber wichtigen Punkte, hat man lange Freude an seinen Schützlingen.